Gunter Sachs: Jetset-Legende und Kunstsammler

18. April, 2025 JBSMacht und Einfluss LogoBeta Version

Das bewegte Leben des Gunter Sachs

Gunter Sachs (1932–2011) war ein deutscher Industriellenerbe, Fotograf, Kunstsammler und prominentes Gesellschaftsmitglied. Er war eine schillernde Persönlichkeit und bekannt für seine glamourösen Lebensstil, seine Ehe mit Brigitte Bardot und seine Beiträge zur Kunst und Fotografie.

Gunter Sachs konzentriert sich auf ein Schachspiel, sitzt an einem Tisch und überlegt seinen nächsten Zug in einem Strategiespiel.
Gunter Sachs

Auch wenn Sachs weithin als „Playboy“ bekannt war und mit einem glamourösen, hedonistischen Lebensstil in Verbindung gebracht wurde, betonen andere Quellen immer wieder seine herausragenden Leistungen und Interessen, darunter sein Engagement für die Kunst, seinen Geschäftssinn und seine intellektuellen Aktivitäten.


Gunter Sachs: Das faszinierende Leben einer Ikone

Gunter Sachs, geboren am 14. November 1932 in Schloss Mainberg bei Schweinfurt, wuchs in einer Welt des Wohlstands und der Privilegien auf.

Die Schulbildung erhielt Gunter Sachs an verschiedenen Schweizer Internaten.

Seine Ausbildung umfasste Mathematik, Volkswirtschaft und eine handwerkliche Lehre.

Er absolvierte eine Ausbildung zum Feinmechaniker bei Bosch, erlernte das Bankwesen bei der Commerzbank in München und wurde diplomierter Französisch-Dolmetscher in Nantes.

In den 1960er-Jahren manifestierte sich Sachs' zunehmende Hinwendung zur Kunst.

Die Heirat mit Filmikone Brigitte Bardot (1966–1969) machte ihn weltweit bekannt.

1972 öffnete er in Hamburg die erste Galerie, die Werke von Andy Warhol in Deutschland zeigte; ein Meilenstein für die europäische Kunstszene.

Sachs galt als Inbegriff des "Playboys". Dieses Image wurde von Medien gepflegt, von ihm jedoch differenziert betrachtet.

Er bevorzugte den Begriff "Gentleman" und betonte Bildung, Stil und Kunstsinn.

Gunter Sachs Action-Figur in Blisterverpackung
Gunter Sachs 'Action Figur'

Sachs’ Leidenschaft für die Fotografie führte zu zahlreichen Publikationen und Ausstellungen, die seine kreative Vision widerspiegelten.


Gunter Sachs war kein bloßer Lebemann. Er war Vermittler zwischen Kunst und Gesellschaft, Sammler mit Gespür, Fotograf mit Vision. Er brachte Pop Art nach Deutschland, förderte Talente, dokumentierte Zeitgeist.

12 Wichtige Fakten über Gunter Sachs

  • Familienvermögen: Als Erbe des Fichtel & Sachs-Konzerns, einem wichtigen Automobilzulieferer, verwaltete er das Familienvermögen und war in verschiedenen Wirtschaftsbereichen aktiv.

  • Internationale Ausbildung: Er studierte Mathematik und Volkswirtschaft in Lausanne, absolvierte eine Feinmechaniker-Lehre bei Bosch und war zudem diplomierter Französisch-Dolmetscher

  • Kunstsammler: Sachs war ein bedeutender Kunstsammler, der Werke von Künstlern wie Andy Warhol, Salvador Dalí und Roy Lichtenstein besaß und unterstützte.

  • Ehe mit Brigitte Bardot: Von 1966 bis 1969 war Sachs mit der französischen Schauspielerin Brigitte Bardot verheiratet – eine Beziehung, die ihn international bekannt machte.

  • Karriere als Fotograf: Ab 1972 war er als professioneller Fotograf tätig. 1973 veröffentlichte er das erste Nacktbild in der französischen Vogue. 1976 erhielt er den Leica Award

  • Bob-Europameister: 1959 gewann Sachs als Bobfahrer die Junioren-Europameisterschaft im Zweierbob für Deutschland.

  • Ausgezeichneter Filmemacher: Sein Film „Happening in White“ wurde 1972 vom Internationalen Olympischen Komitee prämiert. Insgesamt drehte er sieben Filme.

  • Astrologisches Forschungsprojekt: 1995 gründete er ein Institut zur statistischen Analyse astrologischer Zusammenhänge. Sein Buch „Die Akte Astrologie“ wurde ein Bestseller.

  • Dracula Club in St. Moritz: Sachs gründete den legendären Dracula Club, der zu einem Treffpunkt der internationalen High Society wurde.

  • Schweizer Staatsbürger: Er nahm 1976 die Schweizer Staatsbürgerschaft an und lebte vorwiegend in Gstaad und St. Moritz

  • Glamouröser Lebensstil: Bekannt für seinen luxuriösen Lebensstil, war Sachs eine zentrale Figur in der internationalen High Society der 1960er und 1970er Jahre. Er organisierte legendäre Partys und bewegte sich in den höchsten gesellschaftlichen Kreisen.

  • Freitod aus gesundheitlichen Gründen: Sachs nahm sich am 7. Mai 2011 das Leben. In einem Abschiedsbrief nannte er die Angst vor Demenz als Motiv.

Gunter Sachs war ein Mann von beträchtlichem Reichtum, Energie und vielfältigen Talenten. Sein Leben, das von Glamour und intellektueller Neugier geprägt war, fasziniert bis heute.


Wer war Gunter Sachs wirklich?

Gunter Sachs hält einen Vogelkäfig in seinem Wohnzimmer und schaut aufmerksam auf den Käfig.
Gunter Sachs: Ein bleibender Eindruck

Gunter Sachs war eine schillernde Figur der deutschen Gesellschaft im 20. Jahrhundert. Er war nicht nur ein Erbe eines bedeutenden Industriellenimperiums, sondern auch ein Innovator und Mäzen der modernen Kunst.


Das vielschichtige Leben eines Playboys, Sammlers und Industriellenerben

Gunter Sachs, der deutsche Industriellenerbe, dessen Name zum Synonym für den glamourösen, hedonistischen Lebensstil des internationalen Jetsets der 1960er und 70er Jahre wurde, kultivierte eine Existenz, die weitaus komplexer war, als seine weithin bekannte „Playboy“-Persona vermuten ließ.

Als versierter Sportler, einflussreicher Kunstsammler und Mäzen, veröffentlichter Fotograf, Filmemacher und scharfsinniger Geschäftsmann bewegte sich Sachs in Welten, die von den exklusiven Nachtclubs von St. Moritz über die Vorstandsetagen der deutschen Industrie bis hin zu den Avantgarde-Galerien Hamburgs reichten.

Sein Leben, geprägt von immensem ererbtem Reichtum, hochkarätigen Romanzen, insbesondere mit Brigitte Bardot, und einem rastlosen Streben nach vielfältigen Interessen, endete 2011 durch eigene Hand in seinem Chalet in Gstaad, Schweiz. Er wurde 78 Jahre alt.

Sein Tod, der in seinem Abschiedsbrief auf die Sorge vor dem Verlust der geistigen Kontrolle, möglicherweise im Zusammenhang mit der Alzheimer-Krankheit, zurückgeführt wurde, beendete ein Leben, das er größtenteils nach eigenen Vorstellungen und oft unter dem grellen Licht intensiver Medienaufmerksamkeit geführt hatte.

Doch jenseits der Faszination der Boulevardpresse verbarg sich eine Persönlichkeit, die sich tiefgehend mit zeitgenössischer Kunst beschäftigte, zu bedeutenden unternehmerischen Leistungen fähig war und von einer anhaltenden intellektuellen Neugier getrieben wurde, die sich sogar auf das empirische Studium der Astrologie erstreckte.

Die geteilten Welten eines Erben

Geboren als Fritz Gunter Sachs am 14. November 1932 auf Schloss Mainberg bei Schweinfurt, Bayern, war er Erbe nicht nur eines, sondern zweier großer deutscher Industrievermögen.

Seine Mutter, Elinor von Opel, war die Tochter von Wilhelm von Opel und Enkelin von Adam Opel, dem Gründer des Automobilherstellers Opel.

Sein Vater, Willy Sachs, war Alleininhaber von Fichtel & Sachs, einem führenden Hersteller von Automobilkomponenten, insbesondere Kugellagern, und ein wichtiger Zulieferer der deutschen Automobilindustrie.

Sein Großvater väterlicherseits, Ernst Sachs, hatte Fichtel & Sachs mitbegründet und die Fahrrad-Freilaufnabe erfunden.

Diese doppelte Abstammung platzierte Gunter Sachs an der „Spitze deutschen Industriellenreichtums und gesellschaftlichen Ansehens“ und schuf die solide finanzielle Grundlage für seine vielfältigen Unternehmungen.

Sein frühes Leben war jedoch von Umbrüchen geprägt.

Seine Eltern trennten sich 1935, eine Entscheidung, die laut Quellenmaterialien von der Ablehnung seiner Mutter gegenüber Willy Sachs' Verbindungen zur NS-Elite beeinflusst war, dessen Firma produzierte für die Wehrmacht, und Persönlichkeiten wie Heinrich Himmler und Hermann Göring sollen Jagdfreunde gewesen sein.

Elinor von Opel zog mit Gunter und seinem älteren Bruder Ernst Wilhelm in die Sicherheit der Schweiz und ließ sich in Lenzerheide nieder.

Gunter sollte seinen Vater jahrelang nicht sehen und verbrachte seine prägenden Jahre unter der Obhut seiner Mutter, die er als willensstarke Frau beschrieb, die er zutiefst respektierte und liebte.

Diese Erziehung in der Schweiz förderte eine internationale Perspektive.

Sachs erhielt seine frühe Ausbildung an verschiedenen Schweizer Internaten, darunter das exklusive Lyzeum Alpinum in Zuoz, wo der Kontakt zu Mitschülern aus aller Welt Berichten zufolge Offenheit und Neugier weckte.

Dieses Umfeld, wie in den bereitgestellten Dokumenten beschrieben, förderte auch die Wertschätzung für Wettbewerb und Sportsgeist.

Später studierte er Mathematik und Wirtschaftswissenschaften an der Universität Lausanne, einer Stadt, die in den Nachkriegsjahren als Treffpunkt der reichen Elite Europas galt.

Ergänzend zu seinem akademischen Studium absolvierte Sachs praktische Ausbildungen: eine Lehre als Feinmechaniker bei Bosch in Stuttgart und eine Banklehre bei der Commerzbank in München.

Zudem erwarb er ein Diplom als Französisch-Dolmetscher an der Universität Nantes und vervollständigte so eine vielseitige Ausbildung, die dem Stereotyp eines müßigen Erben widersprach.

Ein Champion der Pop Art und moderner Meister

Während das Etikett „Playboy“, befeuert durch seine Präsenz in St. Moritz und Saint-Tropez sowie seine Ehe mit Bardot, haften blieb, hegte Sachs tiefe künstlerische Neigungen.

Ab den 1950er Jahren wurde er zu einem leidenschaftlichen und anspruchsvollen Kunstsammler, der sich zunächst auf Informel und Nouveau Réalisme konzentrierte, bevor er eine tiefe Faszination für Pop Art und später auch für Graffiti-Kunst entwickelte.

Seine Sammlung umfasste bedeutende Werke von Andy Warhol, Salvador Dalí, Roy Lichtenstein, Yves Klein, Jean Tinguely, Arman, René Magritte, Tom Wesselmann, Mel Ramos und Allen Jones.

Sachs erwarb nicht nur Kunstwerke, sondern pflegte auch enge persönliche Beziehungen zu Künstlern, insbesondere zu Warhol und Dalí.

Sein am besten dokumentierter Beitrag zur Kunstwelt erfolgte 1972.

Er gründete eine Galerie für moderne Kunst in einem umgebauten Kutschenhaus in der Hamburger Milchstraße, einer Stadt, in der es seiner Meinung nach an ausreichenden Orten für zeitgenössische Kunst mangelte.

Seine Hauptmotivation, so erklärte er in Interviews, auf die sich die Quellen beziehen, war nicht Profit, sondern Unterstützung: „Ich pfeife drauf, ob die Leute bei mir kaufen oder nicht... Worauf es mir ankommt? Den Künstlern, die ich für gut halte, eine Chance zu geben“.

Am 6. Oktober 1972 fand in dieser Galerie eine der ersten Ausstellungen von Andy Warhol in Europa statt.

Sachs, der Warhol als „den größten Künstler unserer Zeit“ betrachtete, flog den Künstler zur Eröffnung nach Hamburg ein – ein Ereignis, das von der Elite der Stadt besucht wurde.

Trotz des hochkarätigen Starts bestätigen dokumentierte Quellen, dass „kein einziges Werk wurde verkauft!“.

Zutiefst verlegen, aber entschlossen, seinen Freund zu unterstützen, kaufte Sachs heimlich einen Großteil der Ausstellung selbst und versah die Werke mit roten „Verkauft“-Punkten.

Sein Sohn, Ralf Sachs, erinnerte sich später an diese Tat und merkte an, sein Vater habe sie nachträglich als „die beste Investition, die er je getätigt hat“ betrachtet.

Unter den damals erworbenen Stücken befand sich Warhols Grafik „Superman“, gekauft für 20.000 DM und Jahrzehnte später für ein Vielfaches dieses Betrags verkauft.

Sachs' Sammlung von Warhols Werken wurde schließlich zu „einer der größten und umfassendsten Privatsammlungen von Warhols Arbeiten weltweit“.

Über seine eigene Galerie hinaus war Sachs von 1967 bis 1975 Mitbegründer und Leiter des Vereins für ein Modernes Kunstmuseum in München (MAM) und setzte sich aktiv für ein eigenes Museum für zeitgenössische Kunst in der Stadt ein.

Er organisierte auch monatliche Ausstellungen in der Münchner Villa Stuck.

Sein Engagement zeigte sich sogar im Privaten: Seine Wohnsitze, insbesondere sein Apartment im Palace Hotel in St. Moritz, dienten als persönliche Galerien, in denen Werke von Warhol und Lichtenstein berühmt in die Wohnräume integriert waren.

Die posthume Auktion eines Teils seiner Sammlung bei Sotheby's London unterstrich deren Bedeutung: Sie erzielte fast 53 Millionen Dollar (35 Millionen Pfund), wobei viele Lose die Schätzungen übertrafen, was die Qualität und Weitsicht seiner Sammeltätigkeit bestätigte.

Hinter der Kameralinse

Parallel zu seiner Tätigkeit als Sammler verfolgte Sachs seine eigene künstlerische Schöpfung und wechselte Anfang der 1970er Jahre zu einer Karriere als professioneller Fotograf.

Sein Interesse begann Berichten zufolge bereits in seiner Schulzeit, und er wurde anfangs vom deutschen Fotoreporter Peter Bock-Schroeder angeleitet, der ihm 1963 eine Leica-Kamera schenkte.

Sachs erlangte schnell Aufmerksamkeit, insbesondere 1973, als er das erste Nacktfoto in der französischen Vogue veröffentlichte und damit seine Bereitschaft signalisierte, Konventionen herauszufordern.

Sein fotografisches Werk, veröffentlicht in mindestens sieben Bildbänden, konzentrierte sich hauptsächlich auf surreale Akte und evokative Landschaften.

Er wurde bekannt für seine stilisierten Frauenfotografien, mit dem Ziel, so beschreiben es die Quellen, ihre Schönheit und ihren Glamour mit meisterhafter Beherrschung von Licht und Komposition einzufangen und sie oft „fast wie Göttinnen“ darzustellen.

Seine Arbeit strebte nach einer „Begegnung von ästhetischem und technischem Know-how“.

Internationale Anerkennung erlangte er 1974 mit einer bedeutenden Ausstellung auf der Photokina in Köln, der führenden internationalen Messe für Fotografie, für die er auch das offizielle Plakat entwarf.

Diesem Erfolg folgte 1976 der renommierte Leica Award.

Er stellte weiterhin ausgiebig aus und erhielt Auszeichnungen, darunter Preise für seine farbfokussierten Serien „Die Farbe Weiss“ (1994) und „Die Farbe Rot“ (1995).

Ein bemerkenswertes späteres Projekt war seine Zusammenarbeit mit dem Supermodel Claudia Schiffer 1991 an der Serie „Heroines“, präsentiert in einem von Warhol beeinflussten Pop-Art-Stil.

Seine fotografischen Arbeiten genossen Respekt und erzielten hohe Preise.

Bei der Sotheby's-Auktion 2012 wurden seine eigenen Fotografien, die zuvor bescheidene Summen eingebracht hatten, für Beträge zwischen 15.000 und 269.000 Dollar verkauft, wobei ein Werk, „Ascot“, einen neuen Rekord für seine Arbeiten aufstellte.

Dies bewies seinen Status als „hoch angesehener Fotograf“.

Er war auch zukunftsorientiert, experimentierte früh mit digitaler Fotografie und setzte spezielle Ausrüstung ein, wie eine Kamera, die 2000 Bilder pro Sekunde aufnehmen konnte, um bestimmte Effekte zu erzielen.

Sachs wagte sich auch an das Dokumentarfilmen und schuf insgesamt sieben Filme.

Sein Film „Happening in White“ (1970) über Wintersport erhielt 1972 den ersten Preis des Internationalen Olympischen Komitees.

In seinen Filmen setzte er innovative Techniken wie Zeitraffer und Super-Slow-Motion ein.

Industrielle Wurzeln und unternehmerische Unternehmungen

Trotz des öffentlichen Fokus auf seinen Lebensstil und seine künstlerischen Bestrebungen blieb Sachs mit dem Familienunternehmen verbunden, das sein Vermögen begründete.

Nach dem Suizid seines Vaters Willy Sachs im November 1958 – ein Ereignis, das eintrat, als Gunter 26 Jahre alt und selbst kurz zuvor Witwer geworden war – erbten Gunter und sein älterer Bruder Ernst Wilhelm die Verantwortung für Fichtel & Sachs.

Es entwickelte sich eine Arbeitsteilung: Ernst Wilhelm leitete das operative Geschäft, während Gunter sich als Mitglied des Aufsichtsrats auf die strategische Ausrichtung des Konzerns, das internationale Geschäft und Personalfragen konzentrierte.

Während seiner Zeit im Aufsichtsrat, die bis Ende der 1970er Jahre dauerte, verdoppelte Fichtel & Sachs Berichten zufolge Umsatz und Mitarbeiterzahl, was auf ein signifikantes Wachstum unter seiner strategischen Führung hindeutet.

Als das Unternehmen an einen britischen Konzern verkauft wurde, brachte der Verkauf erheblich mehr ein als erwartet.

Als Schweizer Resident zahlte Sachs die Steuern auf den Gewinn angeblich hauptsächlich in der Schweiz, was später zu einiger Kontroverse führte, obwohl Ermittlungen wegen möglicher Steuerhinterziehung eingestellt wurden.

Mit unabhängigem Unternehmergeist gründete Sachs 1965 die internationale Kette von Prêt-à-porter-Modeboutiquen „Mic Mac“ (auch Modekette MM genannt).

Die Marke spiegelte Sachs' eigenen glamourösen Lebensstil wider und erzielte „blendenden Erfolg“.

Sie bestand bis 1981 und verfügte auf ihrem Höhepunkt über 200 internationale Boutiquen.

Sein berühmter Lebensstil selbst beinhaltete geschäftliche Elemente. Er trug maßgeblich dazu bei, St. Moritz und Saint-Tropez als führende Luxusdestinationen zu etablieren.

Seine Präsenz, Partys und Schirmherrschaft über exklusive Clubs zogen die internationale Elite an.

In St. Moritz gründete er den legendären Dracula Club, einen exklusiven privaten Mitgliederclub, der bis heute ein ikonischer Treffpunkt ist.

Diese Aktivitäten, obwohl persönlich, förderten indirekt die lokale Wirtschaft und festigten den Ruf der Orte.

Ein Leben geprägt von Sport und Beziehungen

Von Jugend an zeigte Sachs sportliches Talent.

Er brillierte im Tennis und feierte beachtliche Erfolge im Bobsport, die 1959 im Gewinn des Junioren-Europameistertitels im Zweierbob gipfelten.

Seine Verbindung zum Sport blieb lebenslang bestehen; 1969 wurde er Präsident des St. Moritz Bobsleigh Club und hatte diese Position bis zu seinem Tod inne.

In Anerkennung seiner langjährigen Verdienste wurde eine Kurve der Bahn Plazza Gunter Sachs genannt.

Er galt auch als versierter Skifahrer. Quellen bemerken einen perfektionistischen Zug in seinen sportlichen Bemühungen.

Seine persönlichen Beziehungen waren häufig Gegenstand intensiven öffentlichen Interesses.

Vor seinen berühmten Ehen wurde er mit der ehemaligen Kaiserin Soraya Esfandiary-Bakhtiary in Verbindung gebracht.

Seine erste Ehe schloss er im April 1955 mit Anne-Marie Faure.

Ihr Sohn, Ralf Sachs, wurde später im selben Jahr geboren.

Gunter Sachs beschrieb ihre Beziehung als eine „tiefe Liebe“.

Tragischerweise starb Anne-Marie 1958 nach Komplikationen bei einer Operation.

Seine zweite Ehe mit Brigitte Bardot am 14. Juli 1966 in Las Vegas wurde zu einem globalen Medienereignis.

Ihr Werben war berühmt-extravagant, symbolisiert durch das Überhäufen von Bardots Villa in St. Tropez mit Hunderten roter Rosen aus einem Helikopter, bevor er aus dem Meer auftauchte, um ihr einen Antrag zu machen.

Die Ehe hielt nur bis 1969 und war von beiderseitigen Affären geprägt, doch das Paar blieb befreundet.

Sachs bemerkte bekanntlich: „Ein Jahr mit Bardot war zehn mit jeder anderen wert.“

Bardot beschrieb ihn später als „einen Prinzen“, und sie pflegten einen freundschaftlichen Briefwechsel.

Seine dritte und letzte Ehe schloss er am 28. November 1969 mit dem schwedischen Model Mirja Larsson.

Sachs warb um sie, nachdem er ihr Foto gesehen hatte, und gewann sie schließlich trotz ihrer anfänglichen Bedenken aufgrund seines Rufs für sich.

Ihre Ehe hielt 36 Jahre bis zu seinem Tod. Sie hatten zwei Söhne, Christian Gunnar (geb. 1971) und Claus Alexander „Halifax“ (geb. 1982).

Sachs führte die Langlebigkeit der Ehe auf Mirjas „Normalität und Verständnis“ zurück, insbesondere auf ihre Akzeptanz seines Freiheitsbedürfnisses.

Sein Sohn Ralf beschrieb Mirja als elegant, diskret und eine „großartige Frau für ihn“.

Die Familie richtete ihren Hauptwohnsitz in einem umgebauten Bauernhaus in Gstaad ein, das „Holzschloss“ genannt wurde und das Sachs als familiäres Refugium abseits der Öffentlichkeit betrachtete.

Über Romanzen hinaus waren Freundschaften von großer Bedeutung. Seine Beziehungen zu den Künstlern Warhol und Dalí waren tiefgreifend.

Er pflegte einen weiten Bekanntenkreis, zu dem Persönlichkeiten wie Porfirio Rubirosa und Prinz Aly Khan gehörten.

Berichte schildern ihn als außergewöhnlich loyal.

Der griechische Gesellschaftsreporter Taki Theodoracopulos erzählte, wie Sachs ihm eine bedeutende Spielschuld erließ und erklärte, Sachs habe ihn „nie unter Druck gesetzt und niemandem erzählt, dass ich kein Geld hatte“.

Ein anderer Freund beschrieb ihn als „meinen besten Freund, auf den ich mich absolut verlassen konnte“.

Spätere Bestrebungen und ein bewusster Abschied

In seinen späteren Jahren schien Sachs bestrebt zu sein, die intellektuellen Dimensionen seines Lebens zu betonen und sich vielleicht weiter von der „Playboy“-Karikatur zu entfernen.

2005 veröffentlichte er seine Autobiografie „Mein Leben“.

Sein überraschendstes Unterfangen begann 1995, als er das „Institut zur empirischen und mathematischen Untersuchung der möglichen Wahrheit der Astrologie im Hinblick auf den menschlichen Charakter“ gründete.

Als ehemaliger Mathematikstudent wandte er statistische Methoden auf riesige Datensätze an, um eine wissenschaftliche Grundlage für astrologische Lehren zu finden.

Sein daraus resultierendes Buch „Die Akte Astrologie“ wurde trotz Kritik von Mathematikern an seiner Methodik ein Bestseller.

Dieses Unterfangen zeigte seine charakteristische Mischung aus intellektueller Neugier und der Bereitschaft, unkonventionelle Wege mit ernsthafter Hingabe zu erkunden.

Gunter Sachs lebte ein Leben, das von immensen Privilegien, vielfältigen Talenten und der einzigartigen Fähigkeit geprägt war, unterschiedliche Welten zu überbrücken – Industrie und Kunst, High Society und einsames Schaffen.

Während das „Playboy“-Image ihn für viele definierte, enthüllen die dokumentierten Aufzeichnungen eine komplexere Persönlichkeit: einen kalkulierten Geschäftsmann, einen engagierten Mäzen und Künstler, einen loyalen Freund und letztlich einen Mann, der bis zum Schluss die Kontrolle über sein eigenes Schicksal suchte.

Sein Vermächtnis liegt nicht nur in den Vermögenswerten, die er verwaltete, oder in der Kunst, die er sammelte, sondern in der schieren, facettenreichen Dynamik eines gelebten Lebens, das sowohl sein Rampenlicht als auch seine privaten, vielschichtigen Lebenswege umfasste.

Gunter Sachs: Ikone einer Ära

Am 7. Mai 2011 nahm sich Gunther Sachs in seinem Haus in Gstaad das Leben.

Ein Abschiedsbrief verwies auf eine vermutete beginnende Demenzerkrankung.

Der Tod öffnete Raum für retrospektive Betrachtungen.

War er ein Dandy, ein Ästhet, ein Lebemann oder ein ernstzunehmender Kulturakteur? Wahrscheinlich alles zugleich.

Die Integration bedeutender Kunstwerke in sein tägliches Leben verdeutlicht die zentrale Rolle, die die Kunst in seiner Welt spielte und die über eine bloße Investition oder Ausstellung hinausging und zu einem integralen Bestandteil seiner Umgebung wurde.


Eine Figur zwischen den Zeiten

Gunter Sachs verkörperte ein Lebensmodell, das heute kaum mehr existiert: mondän, intellektuell, reich, aber nicht bloß Konsument seiner Möglichkeiten.

Er war ein Produkt seiner Epoche, aber auch ihr Kritiker.

In einer Zeit, in der Reichtum oft mit Distanz zur Kultur einhergeht, war Sachs ein Vermittler – zwischen Kapital und Kreativität, zwischen Pose und Inhalt.

Er bleibt ein Erinnerungspunkt an eine Phase der Kulturgeschichte, in der Exzentrik, Freiheit und Stil nicht im Widerspruch zu künstlerischem Anspruch standen.

Und vielleicht genau deshalb ist Gunther Sachs auch heute noch von Interesse: Weil er zeigt, dass ein Leben jenseits klarer Kategorien möglich ist – wenn man es mit Haltung führt.

Gunter Sachs war mehr als ein bekannter Name der High Society. Der deutsche Industriellenerbe, Fotograf, Kunstsammler und Lebemann prägte eine ganze Ära – zwischen Jet-Set, kulturellem Engagement und einem tiefen Sinn für Ästhetik.

Gunter Sachs: FAQ

Gunter Sachs war ein deutscher Industriellenerbe, Fotograf, Kunstsammler und Lebemann, der von 1932 bis 2011 lebte.

Neben seiner Ehe mit Brigitte Bardot war er bekannt für seine Fotografie, seine Rolle in der Kunstszene und seinen Lebensstil.

Er war einer der ersten deutschen Sammler, die Andy Warhol ausstellten. Seine Galerien und seine Sammlung prägten die europäische Kunstszene.

Ja, er produzierte mehrere Dokumentarfilme und gewann Auszeichnungen, darunter den IOC-Preis für "Happening in White".

Sachs bleibt ein Beispiel für die Verbindung von Luxus und Kultur, von Stil und Substanz. Sein Einfluss reicht bis in die Gegenwart.

Gunter Sachs war ein vielseitiger Mensch, der oft als „letzter der internationalen Playboys“ bezeichnet wurde.

Die Galerie war von Bedeutung, da sie einer der ersten Orte in Deutschland war, an dem Pop Art ausgestellt wurde, und insbesondere eine frühe europäische Ausstellung von Andy Warhols Werken im Jahr 1972 beherbergte.

Als Erbe des Industrievermögens von Opel und Fichtel & Sachs besaß er die finanzielle Unabhängigkeit, die es ihm ermöglichte, seinen vielfältigen Interessen nachzugehen und seinen charakteristischen Lebensstil zu pflegen.

Gunter Sachs starb im Jahr 2011 im Alter von 78 Jahren durch Selbstmord. Seine Entscheidung wurde in seinem Abschiedsbrief mit der Sorge um den möglichen Verlust der geistigen Autonomie aufgrund von Krankheit begründet.
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